Gert Linz Kurz vor der Mündung der Nidda in den Main..am Gaasebrickelsche... Gert Linz ,
                                 Gert Linz  Kurz vor der Mündung der Nidda in den Main..am Gaasebrickelsche...             Gert Linz                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ,                                                                                        

 Erfahrungen-Gedanken-Bilder-Berichte

1 Geboren im Storchennest 2 Multikulti waren wir schon immer 3 St. Markus Frankfurt-Nied 4 Ich nicht Handy 5 Schnee im September Aufplustern   7 Dummheit 8 Frankfurt - Hauptstadt des Ver-brechens? 9 Und die Kanzlerin ruft die Hamas zur Mäßigung auf 10 Begegnung in Jügesheim 11 Türme 12 Über Justinus 13 Steine 14 Der Große Feldberg 15 19 Jahre Knast - länger als Lebenslänglich 16 Der "Willkommen" 17 Bücher liebe ich. 18 "Gut, dass es des heut noch gibbt" 19 Die Gerechtigkeit ist wieder in Frankfurt 20 Grauhaarige demonstrieren gern für Europa 21 Zurück nach Rodgau mit der S1 22 Was hat der Meister denn da oben in der linken Hand? 23 feste Feste feiern 24 Die Madonna vom Regenrohr... 25 "Da gründen wir halt einen Verein"  26 "Da gründen wir halt einen Verein" II 27 Es wird immer schlimmer: Verkehrsdichte und hirnlose Raser 28 Als der Rhein noch Wasser hatte 29 Züge 30 19 Jahre Knast 31 Hessisch babbele 32 Wir in Rodgau 33 Plastik 34 2. Weihnachtstag 2018 - sonnig - mysthisch - stark 35 Lästig 36 Die LATERN  37  Der vitruvianische Mensch  38 Gugge mol, wie de Goede guggt 39 Wie man so lebt 40 Die Meisen Emsig 41 einmal Blick von oben - einmal Blick von unten 42 Kinder AGs 43 Meine Flüchtlinge 2019 44 Unser Philosoph 45 Radfahren 45 Die Frankfurter Altstadt  - Bombe im Main 46 Regeln brechen und belohnt werden- Wut 47 Europäische Bewusstwerdung 48 Grüne Souvenirs und Erfolge 49 Furchtbare Zusammenhänge 50 Bin jetzt Giesemer - Heimat Europa 51 Hessen um 1600 52 Heute sollten die Massen an die Wahlurnen rennen...53 Jetzt ist gewählt 54 Die Bahre und die Heinze 55 2 plus 7 Jahre Braunfels 56 Damals 57 Arbeitsmigrant Johann Boxleitner 58 Justitia 59 Zeltlager

59 Zeltlager Zeltlager und immer wieder Zeltlager. Von Frankfurt aus haben wir mit unserem 'Gruppenzelt Alex' Europa erkundet: von Kärnten bis Bornholm...eigentlich nur Seen und ein Meer ... Dieser wunderschöne Platz am Kleinen Arbersee mit gemietetem Kahn. Wäre heute unmöglich. Vom Affritzer See nach Venedig, wo wir gelernt haben, wie man Spaghetti gabelt. Höchster Punkt der Großvenediger in den Hohen Tauern. Und immer wieder bescheiden in den Taunus: Feldberg, Niederreifenberg, Schmitten, Schloßborn. Fuchstanz. Tanzabende arrangiert, Fastnachtsitzungen, Tischtennis im verstaubten Keller unter der Sakristei, und fast alle waren Messdiener ..ständig im Dienst ...und immer wieder im 'Katholischen Bahnhof'' beim Presser Mainzer Landstraße 800 (heute Apotheke). Gebündelt all das im Jonasclub: letzte Treffen in Nievern und Braunfels.<< Neues Textfeld >>

58 Justitia

Inzwischen wurde sie restauriert und in Schwarz  gegen Umwelteinflüsse fit gemacht ...die JUSTITIA auf dem Römerberg ... mit unverbundenen Augen ...So steht sie da als Symbol für eine Justiz, die den Menschen  mit seinen Verfehlungen und das Recht unparteich miteinander  abwägen ...Schon zur Zeit der Hexenprozesse überall im Umland - nur hier nicht - halfen die Stadtadvokaten so mancher Frau dabei, dem Scheiterhaufen zu entkommen ...na ja, gewaltigeAusfälle gab es da natürlich von 1933 - 1945 ... Als ich Gefängnisseelsorger in Preungesheim war, wollte mir ein Richter verbieten, Kontakt mit den Angehörigen eines Untersuchungsgefangenen zu haben ...Dummkopf ...habe ihn auf den Staatsvertrag zwischen dem Land Hessen und den Kirchen im Gebiet des Landes verwiesen ...Das müsste doch auch  passen, was an der Rückwand der Staatsanwaltschaft in Beton gegossen ist ...  Kommt es dir auch so bekannt vor....?  

57 Der Arbeitsmigrant Johann Boxleitner aus der Bierhütte, dem heutigen Ortsteil von Hohenau im Kreis Freyung im Bayerischen Wald mit seinem Enkel Gert 1940. Um 1900 war er mit anderen Niederbayern nach Nied am Main  gekommen, um in den Farbwerken Hoechst zu arbeiten. Der I. Weltkrieg verschlug ihn bis nach Sibirien, von wo er aus einem Kriegsgefangenenlager floh. Im  neu errichteten Reichsbahnausbesserungswerk Nied fand er Arbeit. Gleich gegenüber war die Eisenbahnersiedlung entstanden, wo er mit seiner Familie eine schöne Wohnung bekam...Und gleich daneben den Garten in dem er mit seinem Enkel neben der Pumpe steht. In diesem Garten hat er ein Stück seiner Heimat kultiviert. Da gab es Kaninchen, Gemüse, Obst in den knappen Zeiten der Inflation und Wirtschaftskrisen. - Wenn man heute von der Oeserstraße aus auf die Eisenbahnersiedlung blickt, hat man hinter sich im Rücken keine riesigen Werkshallen mehr, in den die Dampfloks repariert wurden. Ein großes Wohngebiet ist entstanden...

56  DAMALS war die Welt schon nicht mehr in Ordnung. Am 16.3. erzwingt Hitler die Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren; am 28.3. erobern Francos Truppen Madrid; am 22.5. schließen Hitler und Mussolini ihren "Stahlpakt"; am 24.6. 1939 werde ich geboren, am 23.8. kommt der Hitler-Stalin-Pakt...und am 1. September beginnt der II. Weltkrieg.. alles war gut vorbereitet dafür...und als ich ein halbes Jahr alt war, fiel die erste britische Bombe schräg in unseren Keller in der Sauerstraße 29 in Frankfurt-Nied. Der Luftschutzkeller war ausgebaut, die Decke mit dicken Balken abgestützt. ...hoffentlich dringt kein Wasser rein, wenn die Nidda Hochwasser hat..beim ersten Schreien der Sirenen waren wir immer unten...hörten die Bomber, die Einschläge..und atmeten erleichtert auf, wenn wir diesen schrecklichen Trümmergeruch mal nicht azs der Nähe riechen mussten ....was für ein Geschenk, dann so lange und zufrieden leben zu dürfen.

Ich feiere heute nicht und will auch keine Geschenke..sind denn 80 Jahre nicht das größte Geschenk. Mein Sohn und meine Frau haben mir trotzdem, was geschenkt....2 Schachteln Kekse habe ich von Christoph bekommen und  den selbst gepflückten Blumenstrauß aus unserem Garten von meiner Frau....

 55 2 plus 7 Jahre Braunfels,

und danach war ich 19 Jahre  im Knast. Unvorstellbar, wo die Jahre geblieben sind. Davor  die 7 Jahre in Lahnstein.....Jetzt schröpfe ich die Deutsche Rentenkasse seit 1. Julin 2004...und mache immer noch, aber nur ein bisschen, auf sozial, indem ich jungen Flüchtlingen ihr Deutsch verbessern helfe. Ab und zu kommt auch noch eine Demo in Frankfurt dazu.- Im Rückblick: Ich würde alles wieder so machen, denn fast alle Entscheidungen hingen von mir selbst ab....keiner hat etwas mit mir gemacht. Wer kann das schon von sich sagen....also bin ich glücklich mit meinen 80 Jahren... und sage Danke!

 54 Die Bahre und die Heinze

feiern an diesen Tagen 50 Jahre Lahnstein. Niederlahnstein, früher zu Kurtrier gehörig, und Oberlahnstein zu Kurmainz wurden zu einer Stadt. Sie feiern beiderseits der Rudi-Geil-Brücke, die im Bild oben gerade errichtet wird. - Ich muss immer wieder an meine 7 Jahre dort denken. Das war der aufregende Start in ein sehr abwechslungsreiches Leben: die Jugendgottesdienst im Chor von St. Martin, die Jugendgottesdienste in der Krypta von St. Barbara, den Jugendkreuzweg zum Allerheiligenberg an den Heiligenhäuschen vorbei, den Einmal-Anders-Club im Kath. Vereinshaus und meine schreckliche Wohnung darüber, die Martinszüge, die Plenterfeste und meine wunderbare Wohnung im Plenter 2, das Pappkartonfest am Lahnufer unter der alten Brücke zum Stadtjubiläum, den Unterricht an allen Schulen in den beiden Städten, das Familienfest in der Stadthalle und an Deutschlands kleinstes Jugendzentrum "die Barracke", aus dem das heutige Jugend- und Kulturzentrum entstanden ist. Und nicht zuletzt denke ich an die unzähligen engagierten (jungen) Menschen, die dabei mitgemacht haben. Es war eine anstrengende Zeit aber sie hat mich geprägt - wie auf einer Münze hat sie in mir ihre markanten Formen und schemenhaften Eindrücke hinterlassen. 

 53 Jetzt ist gewählt,

jetzt geht es ans Mauerneinreissen, an das Überwinden der Vorbehalte, an das Kombinieren der eigenen Interessen mit denen der anderen. Im Herbst kommt der deutsch-französische 2 Euro zum Mauernfall. Damals vor 30 Jahren wurde Europa erst richtig groß. Es muss innerlich wachsen. In den Köpfen müssen noch so viele Mauern eingerissen werden. Es träumt sich so schön von den USE, den United States of Europe, den Vereinigten Staaten von Europa. Was könnte das für ein Segen für die Welt sein, die nur 100 Jahre zuvor noch von Europa ausgebeutet wurde. Die Mauer oben hat Pulse of Europer auf dem Goetheplatz in Frankfurt gebaut...Die Kinder haben sie mit ihren blauen Bällen eingerissen....und heute sind es die Kinder und Jugendlichen, die für Wirbel in den Köpfen sorgen. sie kriegen die Mauern in ihren Köpfen, die wir Erwachsene hineingebaut haben, leichter weg.....In der Frankfurter Rundschau von heute, dem 1. Juni 2019 habe ich den folgenden Spruch gefunden:

52 Heute sollten die Massen an die Wahlurnen rennen...

denn so viel Wahlkampf, nennen wir es lieber Wahlwerbung, hat es bei keiner Landtags- oder Bundestagswahl gegeben. Ich stecke doch beinahe im "Wahlkampfieber", habe über all die kleinen runden Wahlaufrufe hingeklebt, mein Fahrrad ist bau-gelb und meine Mütze, Mühltonnen, Fußgängerampelmasten...Habe viel gelesen über Europas Geschichte und bin der Meinung, dass das Meiste, was die EU an Positivem wirkt, unbekannt ist. z.B. Förderung der Fachausbildung von Strafgefangenen, Europäische Kulturwege, Galileo als Gegenpol zu GPS, das vom US-Militär gesteuert ist; ESA.....Wettersatelliten, ......Schreib doch einmal auf, was dir im Laufe einer Woche an weiteren bezuschussten Projekten begegnet. Nicht umsonst haben alle Bundesländer ein Europaministerium, zumindest eine Europaabteilung, wo die ins Land fließenden EU-Gelder verwaltet werden...Es kommen ja auch wichtige Nebeneinrichtungen dazu, wie z.B. der EuGH, der schon wichtige Entscheidungen oft zugunsten der Menschenrechte erlassen hat...I love Europe.

 

50 Bin jetzt Giesemer

Wer hier länger wohnt, bekommt es schon mit, wie die Jügesheimer heißen. Die Giesemer waren ein sehr gut katholisches Völkchen, eine Brutstätte für Priester und Missionsbischöfe, und sie gaben auch in der Nazizeit nicht gleich klein bei. Eine gewaltige Menge wälzte sich bei den Fronleichnamsprozessionen durch das kleine Dorf. Obwohl kirchliche Jugendarbeit verboten war, wurden weiter Gruppenstunden gehalten..und wenn da im Schwesternhaus ein Nazi kontrollierte, warn das eben Messdienerstunden..die Jugendausflüge wurden zu Wallfahrten....Dann hatten die Giesemer noch das Glück, den früheren Kaplan Meißner zum Pfarrer zu bekommen, der die Gemeinde in die kirchliche Moderne führte...und zu einem großartigen sozialen Engagement...........

Heute ist Jügesheim Stadtteil von Rodgau..und mitten drin das Rathaus der Stadt mit 45 000 Einwohner...ich versuche herauszufinden, wieviele Einwohner dieses Dorf 1870, 1914 und 1939 hatte. Wenn du das Foto aus dem kleinen Park neben dem alten Friedhof entzifferst, weißt du warum...Das waren die Kriege, angezettelt von den deutschen machtgeilen Herrschern - auf Kosten der eigenen Bevölkerung und von Millionen Toten in ganz Europa, später auf der ganzen Welt.....Und nun verstehst du auch, warum ich so leidenschaftlich für Europa bin! 

49 Furchtbare Zusammenhänge

Am Sonntag gegen 13 Uhr auf dem Römerberg in Frankfurt entdeckte ich diese Metallplatte (Titelfoto). Zwei Japanerinnen, die gut Deutsch sprachen, kamen dazu, ich begann zu schimpfen über diese Nazis heute...."Gibt es die heute noch?" und ich schimpfte weiter.. sagte ihnen aber auch, dass ich jetzt zur Demo ginge, um in einem besseren Europa solche Brandstifter nicht mehr zu haben. Dann habe ich direkt daneben noch den Gerechtigkeitsbrunnen fotografiert , der wieder sprudelt unter der renovierten Justitia. Auf dem Weg zum Goetheplatz musste ich immer wieder an die endlos lange Mauer um den Jüdischen Friedhof an der Battonstraße denken, der mit 11.957 Steinchen bestückt war...jedes Steinchen für einen jüdischen Frankfurter Mitbürger, der von den Nazis aus Frankfurt vertrieben und zur Ermordung verschickt worden war, auch Anne Frank )...und dann vor der Katharinenkirche dachte ich an Susanna Margaretha Brandt, die in Verzweiflung bei der Geburt ihr Kind getötet hatte und hier als Kindsmörderin hingerichtet worden war...aber fast gleichzeitig kamen mir die Gleise unter der EZB in den Kopf, der Gedenkstätte, die an die im Keller der damaligen Großmarkthalle zusammen getriebenen Frankfurter Juden erinnert, die von hier in Güterwagen in die Konzentrationslager im Osten transportiert worden waren, fast 12.000!! - Was für furchtbare Zusammenhänge! - Und da soll man nicht für ein Europa des Friedens, der Gerechtigkeit, des Zusammenhalts, der Menschlichkeit, der Vernunft demonstrieren?          2019-05-05

48 Grüne Souvenirs und Erfolge

So ein kleiner Garten (100 qm) kann schon seinen Betrag leisten zum Erhalt schöner Erinnerungen und für stabilisierende Erfolgserlebnisse sein. Was da wie Schmetterlinge aussieht, ist der über 20 Jahre alte Feigenbusch, dessen kleinen Trieb wir  einmal mit dem Klappspaten neben einem riesigen wilden Feigenbausch mitten an einem heißen Geröllabhang ausgebraben haben. Seitdem trägt er seine kleinen Früchte. - Da ist die Yuca meines verstorbenen Schwiegervaters, der jedes Jahr 2-3 Kronen opfern muß, sonst würde er im Winter nicht mehr in die Wohnung passen. Halb Hessen hat inzwischen Yucas von ihm, denn einfacher geht es nicht: Du steckst die abgeschnitten Köpfe in einen Topf mit Erde, und der wächst an.....!!! Das Bäumchen, das pflaumenähnliche Früchte tragen sollte, erfüllt auch die Prophezeiung, arbeitet im Übersoll und hat über unterirdische Wurzeln einen Mirabellenbusch in der Terassenhecke erzeugt. Wir ernten jedes Jahr einige Kilo. - Aus den Früchtekörnern der Zitronen, der Avocados und einer kleinen Ingwerknolle sind kleine Bäumchen geworden, den großen Ingwerflatschen haben wir schon verzehrt. - Unser Garten ist wild, nicht durch Ordnungswahn verunstaltet, die Vögel würdigen es und sind immer zu Besuch bei uns. Der Nistkasten ist noch nicht belegt, ein Insektenhotel ist aus geschnitten Bambusstäbchen in Arbeit. Entschuldige, ich muss doch noch schnell von der Straße aus den weißen und lila Flieder fürs Wohnzimmerschneiden....ok, alles wie jedes Jahr....die Wicken, die den kaputten Zaun schmicken, sind schon da..ja und meine Geburtstagsgeschenk, das Olivenbäumchen, hat den Winter überlebt...beinahe hätte ich meine Erinnerung an den herrlichen Gartenbetrieb in der JVA Weiterstadt vergessen, die der Gärtner aus der Rosenstadt in der Wetterau betrieben hat, die zwei stabilen Oleander...Wir saßen in den vergangenen warmen Tagen auf der Terrasse..."Nein, wir fahren auch dieses Jahr nicht in den Urlaub!" Am Gartenschlauch hängt ja auch eine richtige Dusche...

47 Europäische Bewusstwerdung 1. Teil verschwunden..ich suche in Facebook

Versuche  nachzuempfinden, was ich da fühle: Links stehe ich und fotografiere, dann schau ich auf dieses nach beiden Seiten gezogene Eckhaus, in dem sich heute u.a. ein riesiger Büchermarkt befindet. Und dann kommt mir das Bild rechts in den Sinn: es ist das Jahr 1895, es könnte jedes Jahr zwischen 1871 und 1914 sein: Es ist SEDANTAG.Da sind damals sehr viele mehr als wir heutezutage. Wo heute Hugendubbel Bücher verkauft, war bis zu seiner Zerstörung1944 dieses Hotel Schwan, in dem  Bismarck 1971 mit dem französischen Außenminister den Frankfurter Frieden schloss. Frankreich wurde dabei gedemütigt. !871 war noch mehr passiert. Um den Franzosen zu zeigen, wer Europa dominiert, ließ Bismark in Versailles den preußischen König zum deutschen Kaiser krönen, das Deutsche Reich begann und so wurde die deutsch-französische Erbfeindschaft besiegelt.....Verstehst du jetzt, warum ich unser Europa so liebe?

Ach ja...Sedantag...2. September..Das deutsche Siegervolk (oben auf dem Goetheplatz) feiert die Kapitulation der französischen Armee vor den verschiedensten deutschen Truppenteilen in der Schlacht um Sedan 1871. Der französische König Napoleon III. muss in die persönliche Gefangenschaft des preußischen Königs Wilhelm I.....Auf unseren Friedhöfen stehen noch heute die Gedenksteine für die Toten von 70/71...später 14/18 waren sie dann viel größer...und 39/45 riesig. 2019-04-22

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46 Regeln brechen und belohnt werden - Wut   

Platon hat schon wegen der schlimmen Jugend herum gejammert, Ovid klingt ähnlich und heute jammern satte selbstzufriedene Wohlstandsbürger, die die Welt vergiftet haben, über die Freitagsdemonstranten. Da hatte man jahrelang die lahme, unengagierte Jugend beklagt und jetzt...ist es auch wieder nicht recht...Wenn keine Regeln gebrochen werden, bleibt die Welt stehen....

Und diese anständigen Bürger, wie die Regeln brechen, ....o weh...Lindner macht sich die Hose voll bei den Regierungsverhandlungen und will jetzt reifer sein, als die demonstrierenden Jugendlichen....Trump lügt und lügt...und wird doch gewählt..von diesen Blödmännern....die AFD rutscht von einer Dummheit und Dreistigkeit in die andere..und es gibt welche, die sie trotzdem wählen wollen....Winterkorn lügt und betrügt...er wird ganz sicher bald mit Millionen entlohnt werden...die, die unverrückbaren Regeln wie Ehrlichkeit, Humanität und Sozialverhalten brechen, werden belohnt...die, die mal über Vorschriften springen, kriegen die Dresche... wenn ich mich immmer an Vorschriften gehalten hätte, wäre ich heute eine lahme Ente, gelangweilt, vermiest und vor allem - ohne die eindrucksvollen Erinnerungen meiner wunderbaren Jahrzehnte...und so  einige  Menschen ohne prägende Impulse geblieben.  2019-04-15

45  Die Frankfurter Altstadt  - Bombe im Main

Am Sonntag soll sie gesperrt werden, weil man im Main eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden hat und sie im Main sprengen will. Von der schrecklichen Zerstörung der Millionen Bomben, die amerikanische und britsche Flugzeuge über Frankfurt abgeworfen haben, zeugt das Foto von 1944 oben. Es zeigt, was einmal Altstadt war. Was wird man den viele Japanern erzählen am Sonntag, wenn sie nicht in die neue Altstad dürfen und sogar der Dom ohne Sonntagsgottesdienst sein wird? In Frankfurt-Nied war ich 1944 fünf Jahre alt. An so flächendeckende Zerstörungen wie in der Altstadt kann ich mich nicht erinnern, sehr wohl aber an einige zerbombte Häuser. In enem der Häuser wurden Kinder getötet, mit denen ich noch einen Tag vorher gespielt hatte. Wir waren froh, als im März 1945 die Amis kamen: wie paradox, man freute sich über die. die ganze Stadtviertel so vieler deutscher Städte in Trümmer gelegt hatten....Man freute sich, dass der Krieg vorbei war...und dass die Nazis weg waren, vorläufig zumindest, bald wollte keiner mehr Nazi gewesen sein...diese Schweine, noch mal schnell viele Brücken zerstören, Gefängnisinsassen vor sich hertreiben und verenden lassen auf der Flucht vor den Besatzern, und viele erschießen lassen, die die weiße Fahne zu schnell hissten....

 

Und es hat geklappt: erst mit kleinen Sprengungen die Fische vertrieben, dann 250 Kilo-Bombe ins Wasser gejagt...30m Fontäne gemacht...Taucher sucht im Dunkeln nach Resten mit Händen nach Resten... 5m Krater 150m  tief ....Frage an den Sprengmeister: "Was ist nun mit der Bombe?" ..."Die gibt es nicht mehr"....Jetzt können sie wieder Gottsdienst im Kaiserdom halten... wie du unten siehst auf den Bildern rechts und links, der Kaiserdom hat auch die britisch-amerikanischen Luftangriffe teilweise überlebt... die Fotos sind von der US-Airforce 1944 gemacht... also noch mitten im Krieg. 2019-04-14

 

 

45  Ich fahr so gerne Rad

War es 1993, als ich meinen Urlaub nutzte, jeden Morgen mit dem Rad über Hainstadt am Main entlang nach Seligenstadt Brötchen holen zu fahren - und durch den Wald zurück nach Jügesheim? Das waren 24 km. Danach wußte ich, ich kann die auch nach Frankfurt fahren - und auch die 24 zurück. Also Auto verkaufen, hatte ohnehin schon 350 000 drauf - der alte schwarze Jetta...Wehmut war dabei, war ein Superauto, ohne die Scheiß-Elektronik von heute. 1997  bin ich dann in die neue JVA Weiterstadt gewechselt, hab mir einen Polo gekauft, bis ich eines Tages dachte, bist du blöd, die 35 km nach Weiterstadt kannst du auch mit dem Fahrrad fahren. Gedacht - getan. Dann kamen im Monat 1400 km Radfahren zusammen - seitdem war ich nie mehr erkältet.

Danach, in Rente, bin ich natürlich weitergefahren, auf der Suche nach Hexentürmen im Rhein-Main-Gebiet, immer wieder nach Frankfurt, nach Darmstadt, Dieburg, Frankfurt-Höchst und Frankfurt-Nied, den Rhein-Radweg, mal im ICE nach Plattling und mit dem Rad nach Zwieselerwaldhaus und  mit Rad zurück nach Rodgau. Den Lahnradweg  kenne ich bis nach Oberhof.....inzwischen muss ich doch etwas langsamer machen; aber 10 km am Tag sind meistens drin...Wenn ich nach Frankfurt fahre, mache ich immer im Wald bei Heusenstamm eine Pause, kurz hinter Autobahn (Bild unten). Ich höre den Lärm der A3 und denke "Was euch armen Autofahrern doch alles entgeht"

44 Unser Philosoph

In Facebook bringen sich manche fast um, wenn sie von ihren Tieren berichten, da mache ich doch munter mit und berichte von unserem Kater Kid. Der ist der Letzte, also der letzte unserer vielen Katzen (hatten auch ein ganz lieben Hund), die verschwunden oder gestorben sind. Also Kid, der Letzte d.h. der Eindrucksvollste. - Vor 3 Jahren hatten sie ihn in einem kalten Winter in Seligenstadt aufgelesen. Beim dortigen Tierschutzverein suchten wir nach einer neuen Katze, weil unser Kätzchen in der Tierklinik in Obertshausen nach einem Schlaganfall (vorher noch nie gehört) nicht mehr zu retten war. Die Leiterin des Tierheimes in Seligenstadt stand unter einem Laufbrett, da stand er plötzlich über ihr, schaute meine Frau an, schaute mich an, mit einem Blick.... Wir schauten uns an. "Den nehmen wir..." - Und so einen/eine hatten wir noch nicht: ...er macht Türen auf, ...er springt nicht auf Tische,...er kratzt nicht, ...er benutzt kein Katzenklo - dafür läuft er in den nahe gelegenen, bewaldeten Lämschutzwall der B45... er bringt meine Frau zum Bus und kommt wieder heim, er schaut dich an, als würde er alles verstehen - vieles versteht er auch, ...er kriecht nicht ins Bett, er bleibt drauf liegen und kuschelt sich an sie/mich, ...sein Fell ist staubig, habe ich mich im Tierheim beschwert, nein, das ist silbrig, mußte ich zugeben...habe ihn schon mal unser Philosoph genannt...ob, wie würde ich mit ihm disputieren mit unserem Katerchen Kid, hoffentlich haben wir ihn lange...

43 Meine Flüchtlinge 2019

Unbeabsichtigt ist das eine Bild entstanden - beim Deutschkurs für Flüchtlinge. Viele hundert Kilometer haben diese Füße unter sich gelassen. Das zweite Bild zeigt T, mit dem ich auf dem Main-Tower war, wie er ein Selfie für seine Mutter in Afghanistan macht. Mit A.N. habe ich gestern Kontakt aufgenommen, nachdem ich aus dem Rathaus von unserer Flüchtlingshilfe eine Gruppen-Mail bekommen hatte. Gesucht war jemand für A.N., der eine Prüfung zu §34 Gew-Ord machen soll und den Text nicht versteht. A.N. war Schüler in unserem Deutschkurs. T hat es geschafft, er fährt Pakete aus für DHL. Sein LKW-Führerschein aus Afghanistan war abgelaufen; da hat er halt hier einen neuen Führerschein für PKW gemacht; damit kann er auch die gelben Kisten fahren. Und auch er will noch besser Deutsch lernen. Wie meine zwei jungen Flüchtlinge, die in einem Haus für unbegleitete Minderjährige des Theresien-Kinderheimes bei mir um die Ecke leben. Einer hat schon eine Ausbildung in der Metallbanche, der andere bereitet sich auf seinen Hauptschulabschluss vor...Es gibt noch genug zu tun für uns alte Böcke!   2019-03-27

43 Kinder AGs

Kleine Mädchen müssen natürlich Blumen pfücken - und Jungen erkunden das Heilichehaisje (Heiligenhäuschen) und den Friedhof - So war es damals in Kamp: die schönen Seiten der Jugendarbeit... Es könnte um 1972 gewesen sein. Wir vom Kath. Jugendamt Rhein-Lahn hatten in verschiedenen Orten an Rhein und Lahn Kinder AGs gegründet. In den AGs kamen die Jugendlichen zusammen, die Kindergruppen leiteten. Sie wurden von uns mit Informationen und Arbeitshilfen versorgt (geschult ist zuviel gesagt). Es war dort, wo die Ortspfarrer es gewünscht hatten oder wo sie mit den Jugendlichen nicht so zurecht kamen. Aus diesen Kinder AGs entstanden dann auch Initiativen für die Jugendarbeit, z.B. für Jugendräume. Die Arbeit der Kinder AGs gipfelte im Familienfest in der Stadhalle in Lahnstein 1973. Besonders nachhaltig entfaltete sich die Arbeit der Kinder AGs in Lahnstein, wo mit der Gründung des Jugendvereins und der Baracke der Samen für das heutige Jugendkulturzentrums gelegt wurde.         

10. März 2019

41 einmal Blick von oben - einmal Blick von unten 

Mein Foto ( das obere) lässt uns vom Fußweg am Höchster Mainufer, mein Schulweg von 1950 bis 1959, auf die hohe Mauer blicken, über der die Justinuskirche thront. Die Mauer demonstriert, warum Höchst Höchst heißt. Und dahinter guckt der Schlossturm raus, den ich nie bestiegen habe. Aber die/der Fotograf/in der FB-Gruppe Höchst-HIstorisch war oben. Und jetzt blicken wir durch deren Linse: ein SuperFoto: diese verrückte Dachkonstruktion, die der verrückte Grundriss der Kirche erfordert, mindestens drei Baustile innen und aussen. Innen die uralten Säulen mit den Arkantusblättern, der Barockalter. Kürzlich kam ich rein: volle Kirche mit Jugendlichen, Gottesdienst, Schulgottesdienst wie bei uns damals. Da sollstde nicht wehmütig werden. Neben der Kirche links das Rektoratshaus. Damals haben wir hinter dem Fenster des Eckzimmers im 1. Stock mit dem Rektor Höckel heftige Diskussione betrieben - wir katholischen Schüler des Leibnizgymnasiums. Ein Stück des Weges, von dem ich das andere Foto gemacht habe, siehst du rechts neben der Kirche; etwas nach oben nicht zu sehen, mündet auch die Nidda, die da heran fließt,  in den Main. Und ganz klein rechts hinten das Gaasebrickelche, über das ich von Nied und die Wörthspitze gehen mußte. Einen Weg rechtsniddaisch gab es damals noch nicht. Links hinten schaut auch noch das Dach des Bolongaropalastes, dessen katholischem Erbauer ich schon mal auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt begegnet bin. Lebend wollten ihn die Frankfurter ja nicht haben, Zwei Fotos, die viele Erinnerungen wecken an den alten Kran, das Hotelschiff vom Schlott (gibt es immr noch), die alte Fähre, die großen Kräne, die dicke Holzstämme für die Kelkheimer Möbelfabriken aus den Lastkähnen abluden, an der Mauer entlang, im Halbkreis um das Schloss durch den Brüningpark, die MKW links - und ich war da...immer pünktlich und gut trainiert, schätze etwa 2 Kilometer, muss mal nachmessen...zu Fuss, mit dem Rad...einmal hat mich der dicke Presser auf der Stange seines Fahrrads mit genommen....und ist gegen einen Grenzstein gefahren...ich über den Lenker...jahrelang hatte ich eine dicke Nase und der Presser ist in St. Blasien gelandet..

21. Februar 2019

40 Die Meisen Emsig

Vor 5 Wochen hatten wir die Idee. Online habe ich in den Baumärkten gesucht, "nicht vor handen", "nicht verfügbar" ... ich habe es dann doch gefunden, es war das letzte Exemplar: aus Holz mit grünem aufklappbaren Dach und veränderbarem Loch - das Vogelnisthäuschen. Habe es zum Abholen reservieren lassen und am nächsten Tag in Dieburg abgeholt, und gleich an einen Baum gehängt. Dort hing es unbeachtet von Vögeln, gut sichtbar von unserer Terasse aus - bis heute.

Wir sonnen uns auf der Terasse und entdecken -- eine Kohlmeise, die ihren Kopf in das Loch hinein beugt, wieder herauszieht, immer wieder. Jetzt fliegt sie davon, landet auf einem Ast, pickt daran und fliegt wieder zum Loch. Manchmal ist sie verschwunden, dann gleich wieder da - jetzt ist uns klar: Hier baut sich Kohlmeise Emsig ihr Nest in unserem an sie vermieteten Holzhaus. Es klingt ja ziemlich komisch, wenn ich hier erzähle, wie sehr ich mich da gefreut habe. Wie hat die das Häuschen nur finden können? Hat gewusst, dass sie hier für mehr Meisen sorgen kann? - wir sind fasziniert. - Noch nicht genug....da kommt noch eine Meise, beide fliegen zwischen unseren Büschen und Bäumen umher, und immer wieder zum neu entdeckten Meisenhaus. Das muss jetzt Herr Meise sein, genau so eifrig wie Madame. Ob er die Eierproduktion schon angekurbelt hat?

 

Oben habe ich  für dich schon mal  eine Meise beim Aufplustern erwischt; das hat sie gebraucht, weil es damals so heiß war. Morgen will ich die beiden Nestbauer beim Anflug ertappen. - 18.Februar 2019

Gestern und heute habe ich sie nicht gesehen. - 20. Februar 2019;

dafür frißt die Elster mit Bgeisterung das Katzenfutter.

 

39 Wie man so lebt

Sogar im Winter lebe ich im Grünen in einer Stadt, die aus fünf Dörfern gebastelt, in einer Gegend, die der Stadt den Namen gab: Rodgau. Hinter einer Hecke lebe ich, die nie geschnitten wurde, nur zum Gehweg hin. Mit unserem Kater Kid, der auf meiner Bettdecke liegt, schaue  ich gerne den zwischen den Zweigen herumsausenden Vögeln zu. Die Oleander, die Zitronen, die Avocados, den Ingwer begleite ich aufmerksam, damit sie ja keinen Durst haben...ich habe sie selbst gezogen, aus Kernen oder abgeschnittenen Zweigen. Aber einen Curry-Baum, versichere ich dir,  wird es nicht geben. Ein bisschen Betreuungsarbeit sollte man nach  54jährigem gesellschaftlichen und sozialem Engagement schon haben.                        - 18. Februar 2019

  38 Gugge mol, wie de Goede guggt

Am 3.2.2019 in Frankfurt - Es werden wieder mehr bei der monatlichen Demo auf dem Goetheplatz in Frankfurt. Brexit und Europaplatz lassen viele ihre Veranwortung für ein in allen Bereichen aufeinander zuarbeitendes oder gemeinsam handelndes Europa entdecken. Mach dich auch auf zur nächsten Demo z.B. in Koblenz, Darmstadt oder Frankfurt. Den nationalistischen Engköpfen und Dummbabbelern den Erfolg versagen! Die gemassregelte Gurke gibt es schon seit 2009 nicht mehr. Und zum Schluss wieder INSIEME...UNITE, UNITE EUROPE: Du streckst deine Hand aus und schon fasst sie jemand, da tanzt vor dir schon eine Schlange, mit der anderen Hand baust du dich ein, ziehst die hinter dir her, die Schlange wird immer länger, Kreise entstehen, große, kleine. Strahlende Gesichter auch bei denen, die sich nicht getrauen, die Polonaise mit zu tanzen. Kindereien meinst du, du hast recht, Kindereien, die verbinden und das gemeinsam Tanzen der Europäer bewusst machen. - https://www.youtube.com/watch?v=0b5whZydVZc  

37 Der vitruvianische Mensch

Fährst du auch zu seinem 500.Todestag nach Florenz wie Millionen? Oder drehst du nur den vitruvianischen 1 Euro um und staunst über den vitruvianischen Menschen, der mit ausgestreckten Gliedmaßem sowohl in einen Kreis wie in ein Rechteck passt. Leonardo da Vinci hat höchste Würdigungen verdient mit seinen wunderbaren Gemälden, technischen Erfindungen und Bauten. Aber der vitruvianische Mensch ist nicht von ihm erfunden. Vitruvius hat ihn entdeckt, besser entdeckt, dass ein Durchschnittsmensch in diese geometrischen Formen passt.

 

Vitruvius (ca. 80 - 70 bis 10 n.Chr.) hat ihn nicht gezeichnet, nur beschrieben:

"Ferner ist natürlicherweise der Mittelpunkt des Körpers der Nabel. Liegt nämlich ein Mensch mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Rücken, und setzt man die Zirkelspitze an der Stelle des Nabels ein und schlägt einen Kreis, dann werden von dem Kreis die Fingerspitzen beider Hände und die Zehenspitzen berührt. Ebenso, wie sich am Körper ein Kreis ergibt, wird sich auch die Figur eines Quadrats an ihm finden. Wenn man nämlich von den Fußsohlen bis zum Scheitel Maß nimmt und wendet dieses Maß auf die ausgestreckten Hände an, so wird sich die gleiche Breite und Höhe ergeben, wie bei Flächen, die nach dem Winkelmaß quadratisch angelegt sind.“

 >Wikipedia

Solange ich noch weiß,

dass ich WAS suche, 

ist es noch nicht zu spät...

Komm Zeit, kommt Rat.

36 Die LATERN

Friedrich Stoltze hat in seiner LATERN 1860 - 1891, einer satirischen Zeitschrift, viel Kritisches über Frankfurt und die politische Lage in Deutschland veröffentlicht; so Kritisches, dass er einige Jahre aus Frankfurt fliehen musste. Aber auch Lustiges und viel Lebens-weisheit. Auf dem Hühnermarkt hast du ihn sicher schon gesehen.

Heute am 3.2.2019 war ich mal wieder in der Neuen Altstadt. Vor dem noch nicht eröffneten Stoltzemuseum neben der Goldenen Waage habe ich auf den Schaufenstern 4 Sprüche geknipst. Der pfeifende Clown zeigt sie uns. Hatte kein Kleingeld für ihn, nächstes Mal.

Das Struwwelpetermuseum macht hier übrigens erst im Sommer auf.                         7.2.2019

NEUJAHRSWUNSCH 2019

Eisiger Wind, wärmende Sonne und der Ausblick ins hügelige Bergland. So könnte 2019 werden.

Ziehen wir uns warm an, genießen wir die Wärme und klettern runter vom Aussichtspunkt:

Den Überblick haben wir nun und im Hinterkopf  Pläne für neue Taten.

Für 3.99 habe ich heute bei Aldi eine Retropant gekauft. Ich dachte, da wären drei drin. Was die Hose alles kann, also die Faser: sie folgt meinen Körperbewegungen, damit ich mich frei bewegen kann und mein Leben voll auskosten. Morgen kauf ich mir noch 20 Retropants.

Wir haben das Ding eigentlich immer Unterhose genannt,

zweiSatz

Wenn du gesund bist, brauchst du keinen SUV.

Deine MWKs kannst du anders heilen.

31.12.2018

35 Lästig

Sie gab aber auch keine Ruhe: immer wieder landete sie auf meinen Händen, auf dem Kopf, auf der Nase, am  Arm. Sie war mir so lästig, dass ich sie getötet habe, mit einem Stein platt gemacht. Ich schaue sie an - das bin ich ihr schuldig. Und gleich kommt Reue auf. Dieses wunderbare Geschöpf. Sie liegt auf dem Rücken, die Flügel weggestreckt. Ich, der ich kaum tote Tiere esse, habe eine Stubenfliege getötet, weil sie mir lästig war. Und nun ist schon wieder eine da. Schau Dir mal eine Stubenfliege unter der Lupe an: Was für eine wunderbare 'Konstruktion', in Millionen Jahren entwickelt

Was ist da eigentlich so lästig dran? Sie kitzelt nicht, kratzt nicht, ja, ab und zu kreuzt sie meinen Blick. Sie ist kaum zu hören, auf der Haut spürst du einen ganz leichten Druck. Ist das eine Lästigkeit, die ausreicht so ein wunderbares Tier zu töten?

Lästig - Da gibt es andere Kategorien: Der Drängler, der auf der Autobahnauffahrt 3 m hinter dir auffährt - Lästig, das kommt doch von Last. Du bist mir eine Last. Ich soll eine Last tragen, die mir ein anderer ohne meine Zustimmung aufbürdet. Du nötigst mich. - Das gefällst mir nicht. Du regst mich auf. 

Lästig, ja mehr als lästig, peinigend, lebensbedrohend ist der Bahnlärm im Mittelrheintal.

Lästig ist, dass die Werbung für Autos immer aufdringlicher und lügenhafter wird.  Jeden Tag Tote, immer mehr Autos, immer mehr Autobahnen, immer mehr Raser, immer Gaffer,  Rettungsgassenverstopfer, immer mehr....

Lästig, wenn nicht tödlich ist es, dass kaum einer mehr von einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen redet. 

Lästig, nein unfassbar ist es, wenn junge Männer "Allah ist groß"- Allahu Akbar (Arabic: الله أكبر) - rufen und zahllose Menschen töten. Was tut ihr Eurem Allah an! Ist das nicht auch unser Gott?

Lästig ist auch nur ein Klicken auf wieder eine neue Trump-Meldung in den Medien - es ist mehr: es ist beängstigend.

 

Lästig ist der Verzicht aufs Nachdenken, Informieren und Eigene Meinung.

 

 34 2. Weihnachtstag 2018 sonnig - mysthisch - stark 

1| Wir wollten einfach mal weg. Über dem Rhein-Main-Gebiet hängt eine graue Wolkendecke. Die A3 zum Offenbacher Kreuz und die A661 bis zum Ende Richtung Nordwest. In der Höhe von Kahlbach sind die Büsche schon weiß gepudert, dann die Bäume, Nebel am Autobahnende bei der Hohe Mark. Vom Sandplacken hoch zum Feldberg, Parkplätze sind voll. Kurz vor dem Feldbergplateau bricht die Sonne durch. Gerade noch finden wir ein Stück Feldberg zum Parken. Enttäuscht blicken wir ins Rhein-Main-Gebiet; eine weiße Suppe ohne Horizont. Na, gehn wir mal langsam nach hinten... Überraschung gelungen: Unsere Blicke schweifen jetzt ins klare Hinterland über leicht gewellte Höhenzüge durch dünne Dunststreifen getrennt, kleine Dörfer, bleiben an der Oberreifenberger Burg hängen, sichten Windräder. Chris klettert auf den Brunhildisfelsen; jetzt ist er der Höchste. Wir geniessen das Licht, die Ferne, den seltsamen Wolkenbogen, frieren im Schatten der Feldbergtürme, rätseln, was hinter den dicken Mauern ist...

2| Etwa 50 km weiter liegt das nächste Ziel. Wieder zurück in die weiße Suppe über die Biker Renn- und Todesstrecke zwischen Sandplacken und Hohe Mark. Die Applauskurve ist mit 15 km und Holperschwellen entschärft. Vom Homburger Kreuz die B5 bis Abfahrt Friedberg, ab Friedberg vorbei die B275 über Florstadt nach Altenstadt. Unter der A45 nach Glauburg und über die eigens für das Museum gebaute kleine Straße zur Keltenwelt Glauberg: eine hochmoderne Schachtel, das Museum, einfach so in den Hang geschoben. Mit dem Blick auf den geheimnisvollen Hügel mit seinen hohen Stangen trinken wir einen Kaffee. Ein Museum, errichtet am Fundort der archäologischen Sensationen. Langsam nehmen wir die vielen uns neuen Informationen auf. DIE KELTEN - die Gallier? - künstlerisch und technisch hochbegabt - saufen den Wein unverdünnt (meinen die Römer) - siedeln auf Plateaus, verteidigungsmäßig perfekt. Und dann sind wir bei ihm, dem Keltenfürsten, der mit zwei anderen kleineren Skulpturen mit viel Schmuck und Waffen unter dem Grabhügel gefunden wurde. Da steht er im Original vor uns. Ein Leibwächter bewacht ihn. Ein alter "Professor" gibt gerade die Erläuterungen zu dieser  merkwürdigen Person. Vieles ist noch rätselhaft. Wir staunen. - Es ist nun dämmerig draußen. Noch einmal lassen wir diesen mysthischen Ort auf uns wirken. 

3| Nicht mehr weit ist es bis Büdingen. Heute ein Ort, der mit vielen Neonazis Schlagzeilen macht. Im 16. Jahrhundert gab es hier viele Hexenverfolgungen. Der Hexenturm liegt heute im Dunkeln bergaufwärts um die Ecke. Wir suchen die Altstadt, sind plötzlich mittendrin. Höchstgeschwindigkeit 10 km auf uraltem Basaltpflaster. Über die kleine Brücke ins enge Stadttor auf der Suche nach einem Parkplatz. Finden nichts. Noch mal die Runde, jetzt geht es. So machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Je näher wir kommen, um so mehr staunen wir. Diese gewaltigen Türme in der Mauer, zu 2/3 vorgebaut. Wir beenden Weihnachten 2018 mit einem Blick auf die schöne  Weihnachts-beleuchtung der alten Stadt.

Wer suchet, der findet - heisst es.

Egal was, beim Googlen stimmts meistens.

 

 

Schon lange ärgere ich mich über Teebeutel.

Jetzt verkaufen sie bei Aldi Süd Teekapseln.

20. Dezember 2018

 

ZweiSatz.

Vor 3 Jahren haben wir angefangen Deutsch zu lernen.

Jetzt schuftet mein erster Flüchtling bei DHL - für uns.

22.12.2018

 

Für change.org geb ich gern meinen Namen.

Ein bisschen "Rettung der Welt", wenn die Füße lahmen.

28.12.2018

kurz und knapp in zwei Sätzen - 21.12.2018 -zweiSatz

  • Keiner redet mehr von 130.
  • ​Ich fahre 120

33 "Plastik"  

Der Widerstand wird langsam hörbarer - kräftig unterstützt von den Medien. Ohne geht es nicht, aber mit wesentlich weniger. Kein Obst und Gemüse mehr in Plastik eingesperrt! Lasst es in Netzen atmen!

Seit meiner Zeit in Braunfels benutze ich Stofftaschen beim Einkaufen. Sind natürlich durch das Waschen ziemlich klein geworden. Aber auch meine Fahrradtasche über die Schulter gehängt, geht gut. Mer soll ja weniger Plastik nemme." - "Schrecklich ist das mit dem Plastik, ibberall, wo mer hinguckt." Jetzt habe ich  die Netze fürs unverpackte Gemüse oder Obst entdeckt - bei EDEKA und REWE. Musst natürlich des Obst gründlich wäsche danach. Die besseren sind die von REWE; da kannsde die Kordel verkürzen oder verlängern; 2 koste 2,49. Kannsde gut an de Lenker hänge.  Des is zwar auch Polyester und Propylen. Dafür kansde die ewig verwende. Zweimal schon is mir die Buddermilch ausgelaufe. Ich hab die Netze einfach unners Wasser gehalde und drocke warn se - un sauber. An de Kass vom Aldi hat mich de Kassierer schon gefragt, wos die gäb. Tara 0,2g. Beim Edeka drückst du beim Wiesche erst auf de Taste "Netz" und beim Rewe scanne se den Code, der druff is: dann wern die 0,2g abgezoche. Ich hab dir mal so e Netz gescannt:

32 Wir in Rodgau

sind eigentlich sehr zufrieden, wir 46.657. Die S1 durchschneidet unsere Stadt, befördert uns in die Welt, Rodgau-Busse verbinden die Bahnhöfe; und wenn du spät aus der Welt zurück kommst, gibt es das Sammeltaxi. Du kannst dich in 278 Vereinen aktivieren und auf  65 km2 spazieren gehen oder radfahren. Prima Radfahren kannst Du von Weiskirchen bis Rollwald immer an der S-Bahn entlang und durch die Wälder und Felder nach Heusenstamm, Dietzenbahn und Kleinkrotzenburg, Seligenstadt und Babenhausen und Eppersthausen und beinahe hätte ich Rödermark vergessen. Einmal bin ich von Jügesheim bis nach Schwanheim gefahren - mit dem Rad nur durch Wald. mehr auf www.rodgau.de 

31 Hessisch babbele

Die Kinder sprechen heute keinen Dialekt mehr. Eigentlich schade! So will ich versuchen die Sprache meiner Jugend in mir hervor zu locken. Das braucht Zeit. Aber irgendwo in meinem Hirnstübchen ist bestimmt noch Einiges übrig geblieben von  meiner damaligen Zweisprachigkeit - ohne Fremdsprachen. Manchmal meinte einer, man würde das Hessisch bei mir raus hören, ich würde wie Norbert Blüm redern: Du erinnerst Dich "Die Rende is sischer" Hab isch nie gemergd. Du herst dich ja net selber. So langsam rudsch isch rein ins Hessische. Ob mer jeden dach was einfällt?

22. November 2018

Geh mer aus de Fiess!

Kerzlich hab ich de Briggegiggel uff de Ald Brigg in Frankfort fotografiert.

Ei gude!

Du must emol dorsch die Neu Aldstadt laafe. Du werst dich wunnern.

 Hier in Rodgau redde die Leud so ehnlich wie in de Wetterraa, so e knallhad rr drin.

Mir in Frankfort habbe ja viel franzessisch drin:  Schavellsche, Waschlafor, Trottwar, Pordmané, Schesslong ...

Mudder, derf isch übber die Brigg - drei Schrid zurick, derf ich aach vergesse.

Bis moije!

23. November 2018

Du ald Frierkatz, zieh der halt was Warmes dribber.

Ibberall lied Kerschel rum.

Bis in Nied die Kanalisation kam, hadde die Häuser all e Puddelkaut un im Trebbehaus in jedem Stock e Plumbsklo. Da habbe mir des Zeidungsbabier verabeidet.

Die Striggmitz von meiner Mudder setz ich heud noch uff. Da war mal e Bommel dran.

 

25. November 2018

Waasde was e Baareschisser is? Kannsde net wisse, denn ich rudsche e bisje weg von Frankfort. Abber es klingd doch hessisch. Des is in Lonschde hessisch und so e bisje schon rheinisch drin. Un Schisser kenne mir in Rhein-Main ja aach, als Angstschisser;  des is en Angsthas oder en Feischling. Also en Barreschisser es en Niederlahnsteiner, der ............. siehsdes?

 

 

 

 

6. Dezember 2018

Also en Dippeschisser gab es aach bei uns.Un die Kinner hadde velleicht e Schiss, bevor de Niggeloos kam. "Mamma, de Niggeloos hat dieselbe Schuh an wie de Herr Stock, der da unne wohnt", habe ich damals zu meiner Mudder gesacht; aber da hade Niggeloos mit de Schuh vom Stockedicke schon weidergemacht un mir, weil ich so braav wer, e Strickmieds geschenkt, die schon wochelang hinner de Nähmaschin von meiner Muder geleje hat.

 

26. November 20118

Mim Rad fehrsde ziemlisch oft ibber Hubbel. Wose die Straas uffgrerisse hade un neu geteert, da färsde meisd ibber Hubbel: Odder wenn Bäum nebe dem Radwesch stehen, färsde oft ibber die Hubbel, die wo die Wurzelle gemachd habbe. Die habbe se bei uns nebe de S-Bahn abgeschliffe un Teer dribber gemachd: jetz sin die Hubbel noch höer.

Übrigens - Lahnstein heißt Lohnschde un Frankfurt heißt Frankford. Ich wohn in Rodgau-Jügesheim - un Jügesheim nenne die Eingeborene Giesem. Da musde ma drauf komme. Vorm Rodgauer Radhaus habe die Giesemer en schöne Brunne.Schade, dass die annern Stadtteile net so dargestellt sin

 

16. Dezember 2018

Schon länger geht mer e Word duchen Kopp, dass ich so ehnlich in de Chronik vom alde Lersner aus 1706 gefunne hab. Des Wort is Kerschel. Es steht aach net im Duden. Kerschel ist Abfall, Unrat, kann aach das Gemächde bedeute. Steht im Hessisch Wörderbuch. Un noch aans gibbts; des haast Gelersch, aach net im Dude. "Was leid da widder in deim Zimmer so e Gelersch rum?" Bedeutet etwa dasselbe nur eer Zeusch, Dreck. Uffem Flomagt verkaafe die so viel Gelersch; manchma is aach Kerschel debai, "Lamedier net so, räum lieber uff!"

Was da in de Chronik steht is schlimm. Hasd bestimmt schn gehert, dass die im Middelalder un noch denach in Frankfurt als Todesstraf das Ertränke hadde. Die habbe die Verurteilde einfach  von de Brick rutsche lasse. E jung Medche had ihr Kinner umgebrachd und mim Kerschel in de Maa geschmisse. Dann war se selbst dran:

30 19 Jahre Knast -

Ich komme nicht davon los,  Zu prägend waren die Eindrücke - sogar nach 14 Jahren Rente noch.  In den 19 Jahren haben ich vieles erlebt, was positiv und negativ in den drei Jahrhunderten der Freiheitsstrafe geschehen ist. Das reizt, die Gefängnisgeschichte im Detail zu erkunden. In HessenGefängnisse stelle ich zusammen, was ich gefunden habe und finde. 

Gleich abschreckend die Bilder unten aus der Untersuchungshaftanstalt in Frankfurt (1973 - 1997), die inzwischen durch eine neue Anlage ersetzt ist. Einmal von uns fotografiert, einmal von einem Latino aus Kolumbien gezeichnet. In den Zellengefängnissen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war es nicht viel anders. Allerdings hatten  die statt WC den Kübel in der Zelle stehen. Zu meiner Zeit haben die Bediensteten in Eigeninitiative selbst im B-Flügel  der Frauenanstalt in Preungesheim die Kübel abgeschafft und in jedem Haftraum WCs eingebaut.

29 Züge

 

Oft standen wir Kinder auf der Fußgängerbrücke über die Bahn in Nied, wo heute die S 1 fährt. Der weiße Dampf der Loks hüllte uns ein; er roch nach Ferne, Weite, Abenteuer. Kurz nach dem Krieg kamen aus der Gegenrichtung, also aus Frankfurt - wir standen auf der anderen Treppe - nicht sichtbar - immer wieder Kriegsgefangenenzüge. Da transportierten die Amis die im Osten gefangenen deutschen Soldaten in die Lager in der Eifel oder Frankreich. Wir machten Päckchen und stellten uns etwa in die Mitte der Treppe. Die Züge fuhren nicht schnell. Ist ja auch eine leichte Kurve. So konnten wir unsere Päckchen ziemlich gut den Gefangenen in die offenen Güterwaggons zuwerfen. Wir ernteten dankbare Blicke und freudiges Winken. ~ 1946

 

 Da finde ich in der FR von vor ein paar Monaten das Bild der "Patrona" in Mexiko. Wie glücklich sie lächelt! Schon ein bisschen ähnlich! - Und zur Zeit ganz aktuell - 2018-11-20 

28 Als der Rhein noch Wasser  hatte - So sehr viel war es damals aber auch nicht.

Bilder einer Wanderung auf dem Rheinsteig vom "Bahnhofshotel" des Peter Bahles, sen nach St. Goarshausen. Ist schon ein paar Jahre her; habe damasl schon gekeucht. Das würde ich heute nicht mehr schaffen. Aber wunderschön! Mein Sohn wollte bei offenem Fenster schlafen, hat er gemacht - und ich habe Höllenqualen erlitten, habe tausend Güterzüge erlebt und bin 100 mal aus dem Bett gefallen. Ihr armen Eingeborenen am Mittelrhein!!! Und Immer noch kein Tunnel in Sicht. Scheppernde Güterzüge, Niedrigwasser, Hochwasser - Gibt es eigentlich noch die tieffliegenden Kampfbomber aus Büchel?

27 Es wird immer schlimmer: Verkehrsdichte und hirnlose Raser

Abends so hier in Höhe der Raststätte Weiskirchen auf der A3, hinter dem Hanauer Kreuz, oben links sogar noch auf dem Standstreifen also vierspurig - und morgens schon um 6:00 umgekehrt Richtung Frankfurt. Wenn ich mal mit dem PKW nach Frankfurt fahre, merke ich: es wird immer schlimmer. Zum Glück gibt es da die zentral gesteuerten leuchtenden Verkehrsschilder, die zum Beispiel Überholverbot für LKW verhängen oder 100 oder120 beim kleinsten Regentropfen. Aber nicht nur die Verkehrsdichte, auch die hirnlosen Raser nerven ...erst in der Auf- oder Abfahrt ganz dicht auffahren, dann,  kaum auf der Autobahn, sofort links auf die mittlere Fahrbahn, noch weiter links und los gesteamt. An der Abfahrspur alle noch überholen und im letzten Moment vor der die Fahrbahnen teilenden Leitplanke einbiegen. Am schlimmsten sind die SUVs, diese aufgeblasenen Blechkisten und die großen Eindruckschinder. Manchmal denke ich: die haben alle riesige Minderwertigkeitskomplexe. - Kein Tag ohne Tote. War da nicht mal von Tempo130 die Rede? Zum Glück habe ich mein Fahrrad - und, wenn es in die Stadt geht, die gute S1 und werktags dahin den 42er nur 300 m von unserer Hütte aus. -14.11.2018

26 "Da gründen wir halt einen Verein" II 

Zuerst waren wir in Lahnstein, jetzt sind wir in Frankfurt. Wir von der Gefängnisseelsorge kauern uns vor dem Beton gewordenen Babylon. Ausser diesem Untersuchungsgefängnis gehören in Preungesheim noch das Frauengefängnis, der Offene Vollzug und das Gefängnis in Frankfurt-Höchst dazu. Sollen wir hier mit den vielen Problemen bei einem Ausländeranteil von zeitweise 80 % einsam vor uns hinwurschteln? - Öffentlichkeit muss her - und Geld und Ehrenamtliche und Seelsorgehelfer, Nonnen und Mönche... Gemeindebriefe mit Informationen über die Gefängsniswelt werden verschickt. Wir gehen in die Gemeinden. - Aber wir möchten auch Bildung und persönliche Unterstützungen für die Gefangenen und Hilfe für die Angehörigen - in aller Welt??? Ich glaube ich spinne. - Eines Tages kommt uns doch die Idee: Wir haben doch in Aachen unser gutes altes MISEREOR. Reinhold, Beate und ich, wir fahren hin, bequatschen den Oberprälaten und seine Länderexperten, überzeugen mit der internationalen Bedürftigkeit unserer Gefangenen. Und dass man doch ganz einfach schon in Frankfurt Entwicklungshilfe leisten könnte - und wir überzeugen! "Aber......MISEREOR kann nur an einen kirchennahen Verein zahlen....""Da gründen wir halt einen Verein", schallt es dreistimmig zurück.

 

Wie wir einen kirchennahen Verein gemacht haben, und wie der die jährlichen 25 000 DM in Hilfe verwandelt hat. - Übrigens "wir", das war nie nur "ich".

 

Nun waren wir ja Kirche, angestellt beim Bistum Limburg. Aber wenn MISEREOR es so will. Besser, das Geld bleibt in unserer Nähe und nicht beim Bistum. Wir suchen Gründungsmitglieder, finden Don Giovanni von der Italienischen Katholischen. Er bringt einen Banker mit. Der wird der Kassierer. Und da ist doch der Pfarrer Greef, früher Lahnstein, als Stadtdekan das Aushängeschild... Die Satzung bereitet uns keine Schwierigkeiten, denn wir wissen, was wir wollen (siehe Titelbild). Zögernd, weil den Verein nicht so fromm machen wollte, schlage ich "Zachäus" vor und erzähle seine Resozilisationsgeschichte. Einstimmig angenommen. Kaum war die Meldung der Vereinsgründung nach Aachen gegangen, traf schon die erste Zahlung ein. Wir konnten planen. - Mehr erfährst du auf dem Prospekt:

25 "Da gründen wir halt einen Verein" I

Ziemlich erstaunt war ich, als Walter Nouvortne, der Hausleiter des JKK von der Stadtverwaltung Lahnstein mir sagte, ich wäre ja mitverantwortlich, dass es heute das Jugend-Kultur-Zentrum in Lahnstein gäbe. Ich hatte vergessen, dass wir im Anschluss an das Familienfest 1973 in Lahnstein den Jugendverein e.V. gegründet hatten. Das Familienfest sollte die Probleme der Kinder und Jugendlichen sichtbar machen und Lösungen anstoßen. Die CDU wollte sich um die Kinderspielplätze kümmern, der OB Weiler um die blöden Schilder vor den Spielplätzen und die SPD um die Jugendarbeit. So entstanden der Jugendverein und die Baracke. Der Verein verwaltete die "Baracke", das kleinste Jugendzentrum Deutschlands; es arbeitete zunächst mit zwei "hauptamtlichen" ZiVis.

https://www.lahnstein.de/freizeit-kultur/jugendkulturzentrum/konzeption/ 

In Braunfels war es der Förderverein für die Sozialstation; er scheiterte bei einem ersten Versuch, startete beim zweiten Mal aber prächtig durch und existiert heute noch:

https://www.google.de/search?source=hp&ei=8nTfW4SFKsKckwX9o4WQCA&q=Sozialstation+Braunfels+Solms&oq=Sozialstation+Braunfels+Solms&gs_l=psy-ab.3...6936.20356.0.20854.30.24.0.5.5.0.172.2647.6j18.24.0....0...1c.1.64.psy-ab..1.26.2422.0..0j35i39k1j0i131k1j0i67k1j0i20i263k1j0i22i30k1j0i13k1j0i13i30k1j0i13i5i30k1j33i160k1.0.Z56Gm7a9AAk  

24 Die "Madonna vom Regenrohr" am "Goldenen Lämmchen" in der Neuen Altstadt in Frankfurt blickt auf das Mammutrohr des Frankfurter Kunstvereins, aus dem garantiert kein Regenwasser fließen kann. 

23 feste Feste feiern, 

anstoßen, organisieren, mitfeiern, gemeinsam genießen. Die meisten waren ohne Anlass, einfach so, "wir könnten doch mal...", war halt immer so jedes Jahr. Bei einigen war nur ein Anstoß nötig, dann legten die Straßen- oder Gemeindeakteure los. Im Plenter agiert die ganze Straße. In Fachbach und Nievern haben sich alle Vereine am Lahnfest beteiligt. Beim Familienfest stellen die Kinder AGs ihre Arbeit und die Probleme der Kinder und Jugendlichen vor

1962 - 1963 St. Georgen 

Als Oberordner durfte ich das jährliche Seminarfest organisieren. Das Fest, den Namen habe ich vergessen, war Tradition an der Offenbacher Landstraße. Wir mußten sogar Sonderstraßenbahnen bestellen. Als es dann kaum einer gehen wollte, habe ich ständig von der Bühne aus an die leeren Sonderzüge erinnert...

 

1967 Diözesanjugendfest  auf der Loreley

"Ich sitze im Boot und mache auf Frieden" war unser Slogan, als wir von Oberlahnstein mit Schnurri und Peter an den Gitarren nach St.Goarshausen zum Diözesanfest auf der Loreley fuhren. Damals war die Anlage noch nicht renoviert. Wir waren von dem Programm beeindruckt, das der Diözesanjugendpfarrer Rolf Lutter mit seinen Leuten organisiert hatte.

 

1973 Familienfest in der Stadthalle Lahnstein

1973 Jammerfest im Kindertal bei Kloster Arnstein

1974 Pappkartonfest an der Lahn

1974 Plenterfest in (Nieder-)Lahnstein

1976 Lahnfest in Nievern und Fachbach

 

...Backofenfest - Radieschenfest - Pfarrfeste in Braunfels -

Im Knast verging mir das Feiern...

 

 Schau dir mal das Video vom Plenterfest 1974 an:

https://digit.swr.de/entries/104639 

 

22  Was hat der Meister denn da oben in der linken Hand?

Es ist der Erfinder des 2. Jahrtausends zusammen mit seinen Helfern. Es ist kein Handy. Die Drei stehen auf dem Roßmarkt in Frankfurt nicht weit vom Goethe-Denkmal. Einer der Drucker hat auch so ein kleines Ding in der Hand (die Taube auf seinem Hut ist echt) der andere ein Buch. Jetzt weißt du es: es ist ein beweglicher Letter, ein Buchstabe. Was uns alles fehlen würde, wenn Gutenberg das nicht erfunden hätte, das Drucken - dann säßen in den vielen Hochhäusern hier unzählige Mönche und würden unzählige Handschriften abschreiben. Die Buchmesse hätte wieder in die Paulskirche gepasst, wo sie schon mal war. - Aber inzwischen gab es längst die nächste Revolution ohne bewegliche Lettern, ohne Farbe und Papier. -  Warten wir auf das Denkmal.

21 Zurück nach Rodgau mit der S1.

An der Konsti setzen sich zwei junge afghanisch aussehende Männer neben mich. Ich habe richtig geschätzt. "Wohin?", "Weiskirchen",  "Schillerstraße 7?" Das ist eine der Flüchtlingsunterkünfte in Rodgau. Sie verstehen gut Deutsch; das sprechen ist nicht so einfach. Einer arbeitet in F-Griesheim in einer Auto-Werkstatt. Hat schon in Afghanistan als KFZ-Mechaniker gearbeitet. Der andere ist bei REWE in Neu Isenburg beschäftigt. Besser Deutsch lernen wäre nun so schwierig, weil sie arbeiten. Aber dort lernten sie ja auch. Im Nu sind wir in Weiskirchen und verabschieden uns. Ein schönes Ende des Samstags!

  20​ Das macht uns Grauhaarigen richtig Spaß:

Fahnen schwenken, trillerpfeifen, Eu-ro-pa schreinen, klatschen. Aber die Alten sind nicht allein; da sind auch viele Midlifes, und Jugendliche auch. Es geht gegen EU-Feindlichkeit, um den Erhalt des  über 70jährigen europäischen Friedens, um mehr Bürgernähe der EU, um Flüchtlingshilfe, Toleranz und Verständnis. Der kleine Demonstrationszug um dem Block, die guten Kurzreden der Landespolitiker (Afd war nicht eingeladen), die Frankfurter Amerikanerinnen vom Women´s March, der Vorsitzende des deutschen Börsenvereins und einige mehr, beeindruckten und machten guten Mut. Und wie immer zum Schluss Insieme..Unite, unite Europe in tanzenden großen Kreisen. 13.10.2018

19  Die GERECHTIGKEIT ist wieder in Frankfurt. - Nicht lange nachdem ich das eine Foto von ihr gemacht habe, war sie verschwunden. Jetzt ist sie wieder aufgetaucht mit einem Riesenkran auf den Brunnen gehievt, nach einer Ganzkörperkur - und schwarz gewachst: die JUSTITIA auf dem Römerberg von 1611. Das will was heißen, die Justitia mit unverbundenen Augen. Zu manchen Zeiten hätte man sie eher mit verbundenen Augen dargestellt. Auch die Waage war im Lauf der Jahre mal hin und wieder verschwunden. Ich habe es erlebt: unnötig lange Untersuchungshaftzeiten bei zweifelhaften Zeugen, voreingenommer Richter, profitgierige Anwälte, Penner und Junkies eingelocht statt Gemeinnützige Arbeit zu verordnen, fragwürdige Deals; "Nun muss ich mir doch mal überlegen, ob ich ihn nicht frei lasse", meinte ein Staatsanwalt auf meine Intervention hin.; Willkür? Weichkochen? - Dann war ich wieder in der Stadt zur DEMO von PULSE OF EUROPE und #WIR SIND MEHR. Die Aufgehübschte habe ich am 13.10.2018 fotografiert. Jetzt ist sie Lady in Black. Der Brunnen fließt noch nicht, kein Gitter nur eine Absperrung drumrum. 13.10.2018

18 "Gut, dass es des heut noch gibbt"

Die S1 fährt mir vor der Nase weg; da setze ich mich in der B-Ebene in eine kleine  durch eine vom Samstagstrubel durch eine Glasscheibe abgetrennte Ecke bei Heberer, schlürfe einen Kaffee und kaue einen gummiartigen Salzbrezel. Da sehe ich hinter Glasscheibe draußen einen Fuß der auf etwas Buntem steht, steht und steht. Ich höre nichts. Nach Sekunden rennt gestikulierend einen Frau heran, bückt sich, nimmt das Bunte und bedankt sich mit ihren Handbewegungen: es ist Geld. Eine alte Frankfurterin am Nebentisch hing wie ich mit dem Blick an dem Fuß: "Gut,dass es des heut noch gibbt." Ich mache den Daumen hoch, toll! 13.10.2018

17 Bücher liebe ich

Als Schüler und Student war ich öfter auf der Frankfurter Buchmesse. Meine Umzüge waren deshalb so anstrengend, weil ich zentnerweise Bücher mitgeschleppt habe. Dieses Büchergestell hat mir ein Schreiner in Niederlahnstein geschnitten, als ich in der Bahnhofstraße 1968 als Jugendpfarrer angefangen habe. Jetzt steht es immer noch in unserem Keller. Und es wurden immer mehr Bücher. Jetzt faszinieren mich ALTE BÜCHER, die ich im Internet finde und herunterlade, quasi eBooks. Sie stammen aus nationalen und internationalen Bibliotheken. Folgend 2 Links als Beispiel: 

 

https://books.google.de/books?id=4EhNAAAAYAAJ&printsec=frontcover&dq=The+state+of+prisons&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjPydG4iPrdAhUnsaQKHTPFCOEQ6AEIJzAA#v=onepage&q=The%20state%20of%20prisons&f=false

 

https://books.google.de/books?

id=4l8AAAAAcAAJ&pg=PP1&dq=H.B.Wagnitz+Merkw%C3%BCrdigste&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjKqZLSi_rdAhVI_aQKHfsQCsEQ6AEILTAB#v=onepage&q=H.B.Wagnitz%20Merkw%C3%BCrdigste&f=false 

2.Band 2. Hälfte

 

Kannst du beliebig erweitern - bei books.google.de. Aber auch bei archive.org

 

Das Foto unten stammt aus Nievern. Da  war das Büchergestell schon zum 4. mal aufgebaut. Der Lehrer aus Nievern - und was machen die Jugendlichen aus Lahnstein hier ein Zwilling, Charlay, Günter...?

 

16 "Der Willkommen"

Als mir Helmut im Einmal-Anders-Club (EAM) im Katholischen Vereinshaus in Niederlahnstein unter allgemeiner Heiterkeit einmal den Hintern versohlte, meinte er: "dem Pfarrer Gert die Sünden austreiben". Damals habe ich mir nichts dabei gedacht, es mehr als eine Freundschaftshandlung empfunden wie "Wen Gotte liebt den züchtigt er...." Spr. 3,2 - Viele Jahre danach ist mir klar geworden, das hatte er aus dem Vinzenzstift in Aulhausen, wo er aufgewachsen war. Im Jugendclub dann natürlich nicht mehr in der ursprünglichen Bedeutung angewandt. Die religiöse Begründung für eine körperliche Züchtigung, wenn der "Züchtling" was ausgefressen hat, ist ja der Hammer (von heute aus gesehen). Später entdeckte ich den "Willkommen", John Howard in seinem "State of Prisons..." 1777:

Das gab es auch in den Zuchthäusern des Erzbistums Mainz.: " Bei der Aufnahme wurden die Züchtlinge gemeiniglich mit sechs Schlägen bewillkommen.Nach dem Reglement von 1743  > Hoffmann, Das Gefängniswesen in Hessen, S. 7

Mehr zur Prügelstrafe > https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperstrafe 

15 19 Jahre Knast - länger als Lebenslänglich

1985 - 2004 Glaub ja nicht, dass ich diese Jahre bedauere! Schlimm war die "Käfighaltung" in der Untersuchungshaft für die Männer in Frankfurt-Preungesheim (JVA I), waren die langen U-Haft-Zeiten, die Suicide (jedes Jahr mindestens 3, zuletzt einmal 8), die knallharte Haltung des Anstaltsleiters und die Probleme, die die meisten Männer in die Haft geführt hatten - die waren durch die Tat ja nicht verschwunden. Und da gab es ja auch die wirklich Unschuldigen. Was dazu gehörte waren Telefonate mit Richtern, Staatsanwälten und Verteidigern. Öftere Kontakte mit dem Justizministerium, Presse- und Informrationsarbeit. Wenn die Zustände nicht öffentlich werden, dachte ich, werde ich im Knast verdorren.
Zuständig war ich auch für die  Frauenanstalt (JVA III) und das Gustav-Radbruch-Haus, der Offene Vollzug (JVA IV). Bis heute ist das ein Gefängniskomplex. Das war dann einfacher, weil seit Jahrzehnten echte Resozialisierungsarbeit betrieben wurde und gute MitarbeiterInnen dort tätig waren. Als Gefängnisseelsorger habe ich in Frankfurt mehr Seelsorge und Soziale Hilfe gemacht als in den 20 Jahren als Jugend- und Gemeindeseelsorger davor. Ausserdem hatte ich dieser Aufgabe ja auch gerne zugestimmt, als Bischof Kamphaus sie mir angeboten hat.
Auf die 12 harten Jahre in Frankfurt bin ich dann als Sozialarbeiter mit in die neue JVA Weiterstadt gewechselt und durfte dort das Entlassungsprojekt betreiben: der Versuch, mit Untersuchungsgefangenen ihre Entlassung vorzu- bereiten. Immerhin kommen 50% von ihnen nach der Gerichtsverhandlung wieder in Freiheit, ein seit vielen Jahrzehnten gleich bleibender Prozentsatz. In der JVA Weiterstadt war ich dann auch bald für Ehrenamtliche zuständig. Um das im Rhein-Main-Gebiet vorhandene Hilfsangebote für die Inhaftierten, Entlassenen, Angehörigen und Ehrenamtlichen zu erschließen, nahm ich dann Kontakte zu etwa 60 Einrichtungen der Sozialen Hilfe auf. Fast alle habe ich besucht, ... und viele zu "Ehrenamtlichen" gemacht, damit sie einfacher ihre Klienten besuchen konnten.
Ich würde 19 Jahre wieder so machen - und mit dem bis heute erworbenen Wissen - besser.
 5. Oktober 2018

14 Der GROßE FELDBERG

im Taunus war immer im Blick: 1939 bis 1964 von vorne, 1965 bis 1985 von hinten. Und ab 1985 wieder von vorne. Aus der Main-Ebene von Frankfurt-Nied siehst du ihn wie oben, links davor sein treuer Keltenwächter, der Altkönig. Aus Rodgau-Jügesheim sind die beiden Berge verdreht; der Altkönig ist nach links gerückt.

 

So oft waren wir auf Hessens höchstem Berg: das erste Mal auf dem Bild  oben am 26.2.1939. Zugegeben, ich habe nichts gesehen - aber meine Eltern links, meine Kusine Bussel und die Tante Maria (der Onkel Rudolf hat fotografiert) rechts. Ich war ja noch nicht fertig!

 

Jeden Winter sind wir mit unserer KJG-Gruppe über den Fuchstanz nach Obereifenberg gewandert, haben dort im Haus des Kath. Jugendamtes Frankfurt übernachtet und sind gerodelt bis zum Umfallen.  Im Römerkastell unterhalb des Kleinen Feldbergs gab es sogar mal ein Zeltlager.

 

Eine angeheiratete Tante hat mir mal ein Moped geschenkt. Muss so um 1960 gewesen sein. Es war eine NSU Quickly. Ich habe die 1,5 PS getestet, habe die 800 m Höhenunterschied überwunden und kam wirklich auf den Feldberggipfel an. Heutzutage will man den Feldberggipfel für richtige "Mopeds" sperren. Besonders die "Applauskurve" an der Strecke zum Sandplacken hoch ist extrem gefährlich. Es gibt zu viele Unfälle und Tote. - 30. September 2018

 

13Steine

Die STEINE im Garten habe ich gestern wiederentdeckt. Sie könnten erzählen. In Nahaufnahme fotografiert setzen sie meine Fantasie in Gang. Die meisten Steine sind von irgendwo aus Europa. Einige haben sogar Geschichte: 

Am Steinstrand von Le Dramont zwischen Aigue und St. Rafael in der Provence. Am 15. August 1944 rutschten und rollten hier die Landungsboote und Panzer der 36. US Division in Frankreich ein, um das von den Deutschen besetzte Land vom Süden her zu befreien.

12 Über Justinus

Dieses wunderbare Bild links muss ich kommentieren. Es ist dieser Tage in der facebook-Gruppe Höchst-Historisch aufgetaucht. Der Blick über das Dach der Justinuskirche in Frankfurt-Höchst zeigt schon zwei Bauphasen, einmal romanisch (das gotische Fenster hat man später eingebaut) und dahinter der Chor gotisch (der Altar dann auch noch Barock). Diese älteste Kirche Frankfurts stammt aus dem 9. Jahrhundert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Justinuskirche_(H%C3%B6chst) 

 

Rechts die Nidda mit dem "Gaasebrickelsche", das auf die Wörtspitze rüber nach Nied führt. Mein Schulweg. Die Nidda fließt hier rechts gleich in den Main. Hinten links ein Teil des Bolongaraplalstes. Das "Häuschen" ist heute Standesamt. In dem Haus neben der Kirche wohnte während meiner Schulzeit Rektor Höckel, der Religionslehrer an der Leibnizschule. Interessierte Schüler hat er regelmäßig in sein Arbeitszimmer (hinter den 2 Fenstern im 1. Stock) zu Gesprächsabenden eingeladen. Diese Diskussionsrunden haben, glaube ich, uns Teilnehmer geprägt. In der Schule waren wir dann die Kadolische...

 

In Frankfurt-Höchst bin ich geboren; dort haben meine Großeltern und mein Vater gearbeitet - und ich als Werkstudent - im Weltunternehmen Farbwerke Höchst, der "Rotfabrik".  In Höchst war ich von 1950 bis 1959 in der Leibnizschule und habe mein Abitur gemacht. In Frankfurt-Nied haben wir gewohnt. Da lief der Alltag ab: Kindergarten, Niddaschule, Spielen, Schwimmen, Freizeit an Nidda und Main, Kinder- und Jugendgruppe in  St. Markus - und Messdiener. In Höchst ging man Einkaufen bei Hertie, in die Tanzstunde, in die Buchhandlung Bärtsch, zu den Jugendpredigten in St. Josef, ins Kino - und später auch ins Silobad. Ganz selten fuhr man mit der Trambahn in die "Stadt", gemeint ist die Innenstadt von Frankfurt.

11​Türme

Natürlich waren es meistens Kirchtürme, neben denen ich wohnte, in deren Kirchen ich tätig war. Ich mochte sie alle. Türme sind so etwas wie Zeigefinger: Obacht, mach sowas nicht! - aber auch nach oben: Denk weiter! - aber auch Einladung: "Komm, finde Ruhe, erlebe Geborgenheit, sei zu Hause in diesem Haus hier, gemeinsam mit den Anderen!" Hinter dem Alltäglichen, Sichtbaren das Besondere des Lebens, das Unsichtbare fühlen, schmecken... genießen. Und so seltsam es klingt, manchmal kommt mir der Wasserturm in Jügesheim, in dessen Nähe ich wohne, wie ein Kirchturm vor...

10Begegnung in Jügesheim

Wenn du von Jügesheim nach Frankfurt oder Darmstadt fahren wolltest, war das schon abenteuerlich. Von einer Rangierlok gezogen zockelte der Zug über die über 100 Jahre alten Gleise der Großherzoglich-Hessen-Darmstädtischen Staatsbahn. Bahnsteige gab es nicht; man mußte abspringen. Seit 2011 haben wir nun die S-Bahn, die S1, die zwischen Wiesbaden und Rödermark-Oberroden hin und her fährt. Die Park+Ride+Parkplätze an den Bahnhöfen, die immer wieder erweitert werden, zeigen, dass sie eine wichtige Ost-West-Verbindung ist.

9Und die Kanzlerin ruft die Hamas zur Mäßigung auf......

Vor ein paar Wochen hatte ich wirklich mal vor, mit einer Kippa durch Frankfurt zu laufen, um meine Haltung zum Antisemitismus zu zeigen. Wie bin ich froh, dass ich es nicht getan habe. Am Sonntag sind sogar Mitglieder der Frankfurter Stadtregierung mit einer solchen Kappe über den Römerberg gelaufen, während gleichzeitig israelische Soldaten Palästinenser abknallten, die es gewagt hatten, Steine zu werfen, den Stacheldraht zu beschädigen und Autoreifen anzuzünden. Da sollten sich Juden nicht wundern, wenn in Deutschland und auf der Welt der "Antisemitismus" wächst; apropos "Semitismus"! Sind denn die Araber keine Semiten? Also bekämpfen in Palästina (auch Israel ist Teil Palästinas) Semiten andere Semiten, nehmen ihnen ihr Land, die Öffnungen zur Welt, ihre Existenzrechte weg. Merken gar nicht, dass wachsende Not und Perspektivlosigkeit Gewalt erzeugen. Waren 1800 Jahre nicht da und beanspruchen nun ganz Palästina, das den Palästinensern gehört. Und wer etwas dagegen sagt, ist Antisemit: oh du krankes Israel! - Und das alles unterstützt von dem unberechenbaren Kindskopf aus den USA, der den Weltfrieden für seine egomanischen Aktionen aufs Spiel setzt. - Keine Waffenlieferungen mehr an Israel! Zahlt die Bundesrepublik übrigens immer noch Entschädigungen für den Holocaust an Israel? - 15.5.2018

8​Frankfurt - Hauptstadt des Verbrechens?

 

Frankfurt wird immer wieder in der Presse als "deutsche Hauptstadt des Verbrechens" bezeichnet. Schau genau hin; Ist es die Polizeistatistik, die sie anführen? Da werden nur die Verhafteten ausgewiesen. Ob Untersuchungshaft von einem Richter angeordnet wird, steht da nicht drin. Ist es die Kriminalstatistik? Dann ergibt das ein genaueres Bild, da kommen dann nur die wirklich Verurteilten vor. Ich habe auch  in meiner Zeit als Gefängnisseelsorger einige zu Unrecht Verurteilte erlebt...

 

Frankfurt liegt zentral im Westen  Deutschlands. Nicht nur der Rhein-Main-Flughafen bringt täglich Menschenströme in die Stadt. Bahn, Autobahnen liefern nach. An einem Arbeitstag sind mehr Menschen in der Stadt, als sie Einwohner hat. 

 

1603 veröffentlicht der Frankfurter Patricier Achill August von Lersner seine Chronik, die detailliert Informationen über Wetter Personalien, Kriminalität, Messen, Kaiserkrönungen, Hinrichtungen u.v. m enthalten. Was die Kriminalität in Frankfurt angeht, hat er es so ähnlich gesehen wie ich.

7Dummheit

Bonhoefer meint, dass es sich nicht lohnt gegen die Dummheit zu kämpfen. Sag was gegen einen Dummen, dann kannst du ganz schnell der Dumme sein. Kann man mit einem Esel diskutieren? Da habe ich mich erinnert, dass ich schon mal darüber sinniert habe.

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6​Aufplustern

Die Kohlmeise in unserem Garten  plustert sich auf. Da sie keine Schweißdrüsen hat, muss sie bei dieser Hitze ab und zu  lüften und  hecheln. Wenn sich Menschen aufplustern, ist das meistens peinlich. Ich kenne einen, der, wenn du was erzählst, sagt er in einer Minute 20 mal : "Weiß ich, kenn ich, weiß ich, weiß ich..." Da hast du nach 2 Minuten genug und haust ab. Oder - du erzählst etwas, was er garantiert nicht wissen kann - trotzdem: "Weiß ich, kenn ich..." Während es bei unserer Meise um reine Körperpflege geht, ist das Aufplustern bei Menschen eigentlich  reines Imponiergehabe. Die wollen dir ja nichts Böses, dir nicht - nur sich selber was Gutes.  Na ja, sollen sie es haben. Ich denke nach der aufschlussreichen  Begegnung mit unserer Gartenmeise eher mal daran, wann ich mich zuletzt aufgeplustert habe, und wie peinlich das war - der Andere hat es gemerkt!

5Schnee im September

Den ersten Schnee hatten wir schon am Morgen des  2. September  auf der Edelweißhütte in 2572 m Höhe. Tolles Gefühl, in Sandalen im Schneematsch herum zu laatschen (meine Sandalenspur im Schnee herwärts!). "Frau, schweig still"!- mein Befehl; weil sie beim Blick in die unendlich tiefen Schluchten der Hohen Tauern auf der Großklocknerhochalpenstraße immer wieder aufschrie. Mach ich sonst nicht. Wir hatten M+S-Reifen drauf. Trotzdem war ich ziemlich angespannt. Es waren aber nur ein paar Kilometer, dann war der Matsch weg. Dafür begrüßten sie uns an einer der letzten Kehren begeistert: die Almabtreiber mit ihren geschmückten Kühen. Wir hatten den ersten Schnee auf dem Dach und sie einen Grund, jetzt mit ihrem Abtrieb loszugehen. Die Szene müsste in Archiv eines österreichischen  Fernsehsendersenders gespeichert sein.

4Ich nicht Handy

Manchmal piepst es schüchtern in der Nacht, weil der Akku leer ist. Mein Handy ist wie ich uralt und in Rente. Wenn ich eine lebensgefährliche Radtour durch den finsteren Wald unternehmen werde, nehme ich es mit. Ich könnte ja unter die Räuber fallen. "Wie können Sie in der Nacht in den Wald fahren?" - "Heutezutage sind die Räuber in den Städten."

 

Gestern fahre ich am Jügesheimer Bahnhof vorbei: ich falle fast vom Rad. Da steht ein uralter Türke (mit sonem Käppi), ich denke zuerst, bin ich in Anatolien (das ist da, wo sie am heftigsten Erdogan zujubeln) und fummelt auf einem Handy herum. Mir steht der Mund offen. Ein Erdogan-Terrorist? Agent? Sinnierend streiche ich durch den Supermarkt, suche Ruhe, meditiere. Handys, „Haben wir noch Butter zuhause?“ Komme raus – da steht schon wieder so ein Alter diesmal deutschmäßig und fummelt.

 

Überall stehen Leute herum, fahren, laufen, streicheln, drücken und befummeln  diese Dinger. "Hallo, hier bin ich", habe ich geschrieen, als mich ein Radfahrer, der in sein Handy glotzte, beinahe umgefahren hätte. In der S-Bahn von Frankfurt ist es jeder Zweite, nur jeder Zehnte hat ein Buch in der Hand und liest, die anderen dösen vor sich hin und schrecken hoch, wenn einer in sein Handy brüllt: „Was machst Du heute Abend…Ja, ich muss mal sehen.“  Ich  schalte auf Abwehr – und nicht vergessen zu Hause: Handy aufladen, damit es mich in der Nacht nicht nervt. - 28. November 2015, leicht aktualisiert am  18. und 22. Juli 2017

3St. Markus Frankfurt-Nied

Die 1907 gebaute Kirche war für uns Mittelpunkt. Heirat meiner Großeltern Boxleitner und Eltern. Taufen, Erstkommunion, Messdiener, sogar Freizeitort im Keller und Gruppenraum. Als ich jetzt dort war , habe ich sie innen kaum wieder erkannt.

2​Multikulti waren wir schon immer

Gedanken nach einem Urlaub in Frankreich und Spanien

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1Geboren im Asyl, dem Storchenest - 1939

Was die Mitglieder der facebook-Gruppe HÖCHST-HISTORISCH alles ausgraben. Nun weiß ich, wo ich geboren bin. Im ASYL der Farbwerke Höchst - das wußte ich. Aber dass die Leute es Storchennest genannt hatten, wußte ich nicht - und dass es so aussah. Das Hakenkreuz auf dem Stempel des Standesamtes Frankfurt am Main - Höchst bleibt  ständige Mahnung, denn zwei  Monate nach meiner Geburt fing der 2. Weltkrieg an.

 

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© Gert Linz