"Da ist der Hunger, möglichst alle Bücher auf einmal aufzufressen. Das wäre was: Alle Bücher,
die ich habe, müssten in mir stecken. Dagegen gibt es zwei große Schwierigkeiten: A. Mir fehlt die Kraft zur konsequenten und regelmäßigen Konzentration; B. Vieles, was ich so schlecht und recht
gelesen habe, ist wieder weg. Das Gedächtnis bekommt bei der ungeheuren Fülle von Eindrücken, die dieser Beruf mit sich bringt, arg viele Lücken. Es kann alles gar nicht
fassen." Tagebuch Lam
30.10.1978
So
habe ich damals im Urlaub geschrieben. Diese Lesesucht hat mich nie losgelassen. In jeden Urlaub habe ich mindestens 10 Bücher mitgenommen. Da die meisten Taschenbücher waren, ging das ganz
gut.
- Dann saß ich monatelang in meinem Bücherkeller und inventarisierte alle meine Bücher. Auslöser war ein Wasserschaden,
der mich gezwungen hatte, alle Bücherregale an den drei Wänden abzubauen, auszulagern und wieder einzuräumen.
- Dieses Inventarisieren ist äußerst spannend: Ich entdecke Bücher, die ich schon längst vergessen hatte, sehe das
Erscheinungsjahr und suche in Wikipedia, mehr über den Schriftsteller zu erfahren und wann er das Werk geschrieben hat. Viele alte Schriftsteller tauchen auf - und manchmal steckt auch ein Zettel in
einem Buch, der an vergangene Zeiten erinnert.
- Ich entdecke dabei auch, wie sehr ich "katholisch" dachte und fühlte. rororo-Bändchen habe ich, wenn Sie nicht in
das christliche Schreiberheer passten, nur mit innerem Widerstand gekauft und aus Neugierde gelesen. - Und doch stehen hier 4 Meter davon. Vielleicht hat der INDEX doch in mir
gesteckt.